Wofür brauche ich überhaupt ein eigenes Ofenblech?
Manchmal reicht das, was beim Ofen dabei ist, einfach nicht aus. Vielleicht backen Sie öfter – Pizza, Blechkuchen, Ofengemüse. Oder Sie haben festgestellt, dass das vorhandene Blech entweder verzieht, wenn es heiß wird, oder die Beschichtung irgendwann den Geist aufgegeben hat. Da wächst der Wunsch nach einem stabilen, verlässlichen Backblech, das genau zu den eigenen Gewohnheiten passt.
Ein eigenes Blech kann auch Freiheit bedeuten: Backen auf zwei Ebenen, getrenntes Garen für verschiedene Zutaten oder einfach eine Reserve, wenn das andere Blech in der Spülmaschine steckt. Wer gerne experimentiert, wird es zu schätzen wissen, wenn nicht jedes Mal die Frage im Raum steht, ob das vorhandene Zubehör ausreicht. Und wenn man etwas richtig gut macht – ein Lieblingsgericht oder die eine Sorte Kekse, die alle wollen –, ist es schön, dafür auch das passende Werkzeug zu haben.
Hinzu kommt: Nicht alle Öfen sind gleich. Die Standardgröße des einen passt vielleicht nicht zum Innenraum des anderen. Ein passendes Backblech kann da den entscheidenden Unterschied machen – nicht beim Backen selbst, aber beim Stresspegel. Ein Blech, das nicht klappert, sich nicht verkantet, sich leicht herausnehmen lässt – das ist kein Luxus, sondern einfach angenehm.
Welche Arten von Ofenblechen gibt es?
Die Klassiker sind meist emailliert – ein robuster Stahlkern mit einer glatten Beschichtung, die gut hitzebeständig ist und sich leicht reinigen lässt. Daneben gibt es antihaftbeschichtete Bleche, die beim Backen von Keksen oder Biskuit beliebt sind, weil kaum etwas anhaftet. Etwas empfindlicher, dafür besonders benutzerfreundlich. Und dann wären da noch die gelochten Varianten, zum Beispiel für Pizza – durch die Löcher wird die Unterseite schön knusprig.
Ausziehbare Bleche – oft als Teleskop- oder Universalblech bezeichnet – sind flexibel in der Breite und lassen sich auf verschiedene Ofengrößen einstellen. Klingt praktisch, kann aber auch dazu führen, dass das Blech leicht instabil wirkt, vor allem bei schweren Speisen. Wer regelmäßig große Mengen zubereitet, greift eher zu einem massiveren Blech in fixer Größe, das gut sitzt.
Und dann gibt es noch die Spezialbleche: Bratroste mit tiefer Fettauffangwanne, flache Bleche für Plätzchen, Grillbleche mit Rillen. Auch Emailleformen, die wie ein tiefes Backblech funktionieren, gehören in diese Familie. Man muss sie nicht alle besitzen – aber zu wissen, dass es sie gibt, kann helfen, die richtige Entscheidung für die eigenen Kochgewohnheiten zu treffen.
Was muss ich beim Material beachten?
Stahlblech ist weit verbreitet – vor allem, weil es hitzebeständig ist, sich gut erhitzt und meist bezahlbar bleibt. Die Oberfläche entscheidet aber über die Pflege: Ist sie emailliert, lässt sie sich leichter reinigen. Ist sie nur blank oder mit einer einfachen Antihaftschicht versehen, braucht es Fingerspitzengefühl beim Umgang. Kratzer können die Lebensdauer deutlich verkürzen.
Edelstahl sieht schick aus, ist langlebig, rostet nicht – aber es verteilt die Hitze nicht ganz so gleichmäßig. Wer etwa bei hohen Temperaturen Brötchen aufknuspern will oder auf perfekte Röstaromen aus ist, wird vielleicht Unterschiede merken. Dafür ist Edelstahl weniger empfindlich, was die Reinigung betrifft. Auch Spülmaschinen sind in der Regel kein Problem.
Aluminium schließlich: leicht, günstig, leitet Wärme exzellent. Klingt gut, hat aber auch Tücken. Reines Alu kann mit säurehaltigen Lebensmitteln reagieren – Tomaten, Zitrone, Essig –, und nicht jedes Aluminiumblech ist beschichtet. Manche sind eloxiert, also speziell behandelt, andere nicht. Hier lohnt ein Blick ins Kleingedruckte. Wer viel mit Teig oder Gemüse arbeitet, sollte bei Alu-Blechen also auf die Beschichtung achten.
Wie finde ich heraus, welche Größe ich brauche?
Der erste Schritt: Messen. Klingt simpel, ist aber oft der Punkt, an dem die meisten anfangen zu raten. Die meisten Einbaubacköfen haben ein Innenmaß zwischen 45 und 60 Zentimetern Breite, aber das bedeutet nicht, dass jedes Blech mit diesen Zahlen auch wirklich passt. Wichtig ist das Maß der Einschubrillen – und das kann je nach Hersteller und Modell variieren.
Ein festes Blech sollte bequem hineingleiten, aber nicht zu locker sitzen. Wenn es sich beim Einschieben verkantet oder wackelt, macht das keinen Spaß – und kann im schlimmsten Fall kippen, wenn es voll beladen ist. Ausziehbare Bleche sind da flexibler, bringen aber wie gesagt ihre eigenen Eigenheiten mit. Wer unsicher ist, kann auch beim Ofenhersteller nachsehen: Oft gibt es Listen mit empfohlenem Zubehör.
Nicht zuletzt spielt auch der geplante Verwendungszweck eine Rolle. Wer Brot backt, wird eher ein tiefes Blech bevorzugen, während für Plätzchen ein flacheres Modell reicht. Und wer zwei Bleche gleichzeitig nutzt, sollte darauf achten, dass sie sich in unterschiedlichen Einschubhöhen gut handhaben lassen – ohne dass das obere zu nah an die Heizspirale rückt.
Welche Rolle spielt die Beschichtung wirklich?
Eine gute Beschichtung kann den Unterschied machen, wenn es um das Backerlebnis geht. Kein Einfetten, kein Ankleben, kein nerviges Schrubben danach. Gerade bei empfindlichen Teigen wie Biskuit oder bei Plätzchen mit viel Butter kann das enorm helfen. Aber: Jede Beschichtung hat ihre Grenzen – vor allem bei hohen Temperaturen oder scharfen Gegenständen.
Antihaftbeschichtete Bleche sollte man nie mit Metallbesteck bearbeiten. Auch das Schneiden direkt auf dem Blech ist tabu. Die Schicht kann beschädigt werden – und dann ist es mit der Freude schnell vorbei. Emaillierte Oberflächen sind da robuster, aber auch nicht unverwundbar. Man sollte sie nicht mit groben Schwämmen oder Scheuermitteln traktieren.
Wer Wert auf Langlebigkeit legt, behandelt die Beschichtung mit Respekt. Backpapier kann helfen, die Oberfläche zu schonen, gerade bei regelmäßigem Gebrauch. Manche schwören auch auf wiederverwendbare Dauerbackfolien. Sie haben zwar ihren ganz eigenen Ruf, aber in Sachen Schutz leisten sie tatsächlich gute Dienste – nicht nur für das Blech, sondern auch fürs Gewissen.
Muss ein Backblech spülmaschinenfest sein?
Kommt ganz darauf an, wie gern man spült – und wie viel Geduld man hat. Viele Bleche sind laut Herstellerangabe spülmaschinengeeignet. Aber das bedeutet nicht immer, dass sie darin glücklich altern. Gerade bei Aluminium kann es zu Verfärbungen kommen. Auch Antihaftbeschichtungen danken es einem, wenn sie von Hand gespült werden – sanft, ohne aggressive Reiniger.
Emaillierte Bleche sind in der Regel unempfindlicher. Sie vertragen die Spülmaschine besser, auch wenn es nie schadet, ein bisschen nachzuhelfen – etwa, wenn sich Karamell oder Käsereste festgesetzt haben. Wer das Blech lange schön halten will, greift im Zweifel lieber zum Lappen als zur Maschine. Das ist keine große Sache, dauert selten länger als ein paar Minuten.
Für den Alltag bedeutet das: Wer oft backt, wird irgendwann seine eigene Routine finden. Manche spülen direkt nach dem Backen mit warmem Wasser, andere lassen das Blech kurz einweichen. Am Ende zählt nicht, ob es „spülmaschinenfest“ draufsteht – sondern ob man im Alltag gut mit der Reinigung klarkommt. Und das lässt sich am besten selbst herausfinden.
Wann lohnt sich ein zweites oder sogar drittes Blech?
Sobald Sie öfter als einmal die Woche etwas backen oder gar mehrere Bleche gleichzeitig nutzen wollen – etwa für Weihnachtsplätzchen, Ofengemüse oder Lasagne – kommt der Moment, wo ein weiteres Backblech sinnvoll wird. Nicht aus Sammelleidenschaft, sondern aus Bequemlichkeit. Zwei identische Bleche können hintereinander genutzt werden, ohne dass man lange warten muss, bis das erste abgekühlt ist.
Auch für das Garen auf mehreren Ebenen lohnt sich die Anschaffung. Viele moderne Öfen ermöglichen gleichmäßiges Backen auf zwei oder sogar drei Einschubhöhen. Wenn man dann nicht improvisieren will – etwa mit einem Gitterrost oder einer Auflaufform (Top Auflaufform im Vergleich) –, macht ein zweites, gut sitzendes Blech das Leben einfacher. Und entspannter.
Und manchmal ist es schlichtweg praktisch, ein Reserveblech zu haben. Eines, das man für besonders fettige oder klebrige Gerichte verwendet. Oder das man im Sommer auf dem Balkon fürs Trocknen von Kräutern oder Obst einsetzt. Man muss es nicht übertreiben – aber zu wissen, dass da noch ein weiteres bereitliegt, kann im Alltag richtig angenehm sein.