Woran erkenne ich eine gute Cataplana?
Der erste Eindruck täuscht selten – das gilt auch für Kochgeschirr wie die Cataplana. Wenn das Material schwer in der Hand liegt, die Griffe fest sitzen und der Deckel sauber schließt, sind das gute Zeichen. Wichtig ist dabei nicht nur die Verarbeitung, sondern auch das Material selbst: Traditionell wird die Cataplana aus Kupfer gefertigt, mittlerweile gibt es aber auch Edelstahlvarianten. Beide haben ihre Vorzüge – und ihre Eigenheiten.
Kupfer heizt extrem schnell auf und verteilt die Wärme sehr gleichmäßig. Das kann beim Kochen von aromatischen Eintöpfen ein echter Vorteil sein. Allerdings reagiert Kupfer empfindlich auf Säure – viele Modelle sind daher innen mit Edelstahl ausgekleidet. Edelstahl allein hingegen ist pflegeleichter, robuster und alltagstauglicher. Auch für Menschen, die nicht ständig auf dem Herd stehen wollen, kann das die bessere Wahl sein.
Ein gutes Modell erkennen Sie auch an kleinen Details. Hat die Cataplana einen festen Schließmechanismus, etwa durch seitliche Klammern? Sitzt der Deckel wirklich dicht? Und vor allem: Ist sie für Ihre Herdart geeignet? Auf Induktion zum Beispiel funktionieren längst nicht alle Varianten. Wer da unsicher ist, schaut lieber zweimal hin – oder fragt kurz nach.
Welche Größe passt zu meinem Alltag mit einer Cataplana?
Die Frage nach der richtigen Größe hat erstaunlich wenig mit der Anzahl der Personen zu tun – und sehr viel mit der eigenen Kochlust. Natürlich gibt es Richtwerte: Für zwei Personen reichen oft 24 Zentimeter Durchmesser, vier Menschen werden mit 30 Zentimetern glücklich. Aber ehrlich gesagt: Die Zahlen sagen wenig über das Kocherlebnis aus.
Denn die Cataplana ist nicht einfach ein Topf, sie ist eher ein Ritual. Wer gern Gäste bewirtet oder gerne mal ein wenig mehr kocht, greift besser zu einer Nummer größer. Die Speisen schmecken am nächsten Tag ohnehin noch besser. Außerdem: In einer zu großen Cataplana kann man notfalls auch kleine Portionen zubereiten, andersrum wird’s schwierig.
Auch die Form spielt mit. Die Halbkugel des unteren Teils bedeutet, dass der Raum effizient genutzt wird – aber eben auch, dass das Fassungsvermögen manchmal mehr scheint, als es ist. Ein Tipp: Stellen Sie sich vor, was Sie am liebsten kochen möchten – und wie viel davon. Daraus ergibt sich oft intuitiv die passende Größe.
Was lässt sich in einer Cataplana eigentlich alles zubereiten?
Obwohl sie von außen ein wenig wie ein Muscheltopf aussieht, ist die Cataplana kein Ein-Themen-Geschirr. Klassischerweise wird sie für Fisch- und Meeresfrüchteeintöpfe verwendet, besonders im Süden Portugals. Aber das ist nur der Anfang: Auch Gemüsegerichte, Schmorgerichte mit Fleisch oder sogar vegetarische Currys gelingen hervorragend.
Das Prinzip dahinter ist einfach und wirkungsvoll: In der geschlossenen Schale zirkuliert der Dampf, die Aromen vermischen sich intensiv, ohne dass etwas austrocknet. Es entsteht eine Art sanfter Garraum – fast wie ein kleiner Dampfofen auf dem Herd. Dadurch bleibt alles saftig und aromatisch, ganz ohne ständiges Rühren.
Viele, die einmal mit einer Cataplana gekocht haben, berichten, dass sie ganz anders an ein Gericht herangehen. Nicht so technisch, eher erzählend. Man gibt alles hinein, schließt den Deckel – und lässt es geschehen. Das Kochen wird langsamer, aber auch sinnlicher. Und genau das macht die Erfahrung so besonders.
Muss es immer Kupfer sein bei einer Cataplana?
Kupfer hat ohne Zweifel seinen Reiz. Es sieht nicht nur wunderschön aus, sondern leitet die Wärme wie kaum ein anderes Metall. Gerade bei langsam geschmorten Gerichten macht sich das bemerkbar. Aber Kupfer hat auch seine Eigenheiten: Es läuft an, braucht Pflege und ist nicht für alle Herdarten geeignet. Eine reine Kupferversion ist außerdem meist deutlich teurer.
Deshalb gibt es mittlerweile viele Modelle mit Edelstahl – entweder komplett oder mit einem Kupferkern. Diese Ausführungen sind pflegeleichter, robuster und auch optisch oft zurückhaltender. Wer auf einem Induktionsherd kocht, ist mit Edelstahl meist besser beraten. Kupfer braucht dafür spezielle Böden oder funktioniert nur mit Adapterplatten – was unpraktisch sein kann.
Manchmal entscheidet schlicht das Bauchgefühl. Mögen Sie es traditionell, mit einem Hauch Nostalgie? Dann zieht Kupfer vielleicht automatisch Ihre Aufmerksamkeit an. Suchen Sie eher ein solides, unkompliziertes Kochgefäß, das auch mal in die Spülmaschine darf, dann spricht vieles für Edelstahl. Und es ist völlig legitim, sich genau davon leiten zu lassen.
Eignet sich eine Cataplana für den Alltag – oder ist das eher etwas für besondere Anlässe?
Auf den ersten Blick wirkt sie fast ein wenig festlich, diese runde Schale mit Deckel. Und ja, in Portugal kommt sie oft auf den Tisch, wenn Gäste da sind oder ein Abend besonders werden soll. Aber das heißt nicht, dass sie nicht alltagstauglich wäre – im Gegenteil.
Viele schwören gerade im Alltag auf die Cataplana, weil sie das Kochen entschleunigt. Alles hinein, Deckel zu, und dann: abwarten. Man muss nicht ständig dabeibleiben, nichts umrühren, nichts beobachten. Und das Ergebnis schmeckt, als hätte man stundenlang liebevoll gerührt. Das ist gerade dann schön, wenn man wenig Zeit hat – aber trotzdem etwas Gutes essen möchte.
Natürlich braucht es ein bisschen Routine. Beim ersten Mal wirkt das Prinzip vielleicht ungewohnt. Aber wer sich einmal darauf einlässt, merkt schnell: Die Cataplana ist kein Show-Objekt. Sie funktioniert auch dann, wenn es schnell gehen muss. Und vielleicht ist gerade das ihre größte Stärke.
Wie aufwendig ist die Reinigung nach dem Kochen mit einer Cataplana?
Auf den ersten Blick denkt man: „Oh je, zwei Teile, Dichtmechanismus, vielleicht noch empfindliches Material – das wird kompliziert.“ Tatsächlich ist es das in der Regel nicht. Die meisten modernen Modelle lassen sich ganz einfach auseinandernehmen und reinigen. Nur bei unbehandeltem Kupfer sollte man ein wenig vorsichtiger sein.
Viele Cataplanas aus Edelstahl dürfen sogar in die Spülmaschine. Aber auch von Hand ist die Reinigung kein großer Akt: Einmal ausspülen, mit einem weichen Schwamm durchwischen – fertig. Wichtig ist nur, dass man sie danach gut trocknet, besonders bei den Verschlüssen oder Scharnieren, falls vorhanden. Dort könnte sich sonst Wasser sammeln.
Wer eine Variante aus Kupfer besitzt, wird früher oder später die charakteristische Patina bemerken. Die ist nicht schlimm – viele finden sie sogar schön. Wer lieber den ursprünglichen Glanz erhalten möchte, kann gelegentlich mit Zitronensaft oder speziellen Kupferreinigern nachhelfen. Aber nötig ist das nicht unbedingt.
Was ist der Unterschied zwischen einer Cataplana und einem Schmortopf?
Auf den ersten Blick könnten sich beide kaum ähnlicher sein – schließlich geht es bei beiden ums sanfte Garen bei geschlossenem Deckel. Und doch gibt es feine Unterschiede. Die Cataplana schließt wesentlich dichter. Ihre Form – eher flach und muschelförmig – sorgt dafür, dass die Aromen sehr intensiv bleiben.
Ein klassischer Schmortopf hat meist ein höheres Fassungsvermögen, eignet sich besser für große Fleischstücke oder Gerichte, die länger auf dem Herd bleiben sollen. Die Cataplana hingegen ist perfekt für kürzere, aromatische Gerichte, bei denen das Zusammenspiel von Dampf, Saft und Gewürzen im Vordergrund steht.
Auch die Präsentation unterscheidet sich: Viele bringen die Cataplana direkt auf den Tisch – sie wird Teil des Abends, fast schon ein Wohnobjekt. Der Deckel wird am Tisch geöffnet, der Duft entweicht wie ein kleines Versprechen. Das macht sie emotional auf eine Weise, die ein herkömmlicher Schmortopf selten erreicht.
Kann ich meine Cataplana auch im Backofen verwenden?
Das hängt ein wenig vom Modell ab – aber grundsätzlich ja. Viele Cataplanas vertragen die Hitze eines normalen Backofens ohne Probleme. Wer also nach dem Anbraten auf dem Herd noch etwas überbacken oder garen möchte, kann sie einfach in den Ofen stellen. Allerdings sollten Griffe und Verschlüsse ebenfalls backofengeeignet sein.
Vor allem bei Varianten mit Kunststoffgriffen oder Beschichtungen ist Vorsicht geboten. Diese könnten sich verformen oder beschädigt werden. Am besten vorher kurz einen Blick in die Herstellerangaben werfen – oder ausprobieren, wie heiß der Ofen tatsächlich wird, wenn man ihn nicht voll aufdreht.
Im Ofen gewinnt die Cataplana noch einmal eine ganz eigene Qualität. Die Hitze verteilt sich sanft von allen Seiten, das Gericht wird gleichmäßiger gegart – fast wie in einem kleinen Bräter (Top Bräter im Vergleich). Wer ein bisschen experimentierfreudig ist, wird schnell merken: Auch im Ofen ist diese Schale ein verlässlicher Begleiter.
Wie finde ich heraus, ob mir das Kochen mit einer Cataplana überhaupt liegt?
Manchmal hilft ein Blick in die eigene Küche. Wenn dort gerne mit frischen Zutaten, Aromen und einer gewissen Neugier gekocht wird, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass auch die Cataplana Freude macht. Wer dagegen eher pragmatisch unterwegs ist, könnte sie womöglich als zu langsam empfinden – zumindest am Anfang.
Ein guter Start ist, sich ein einfaches Rezept vorzunehmen. Zum Beispiel ein Fischgericht mit etwas Gemüse, Knoblauch und Wein. Keine großen Mengen, keine aufwendige Vorbereitung. Einfach alles zusammenfügen, schließen – und dann beobachten, was passiert. Oft merkt man schon beim ersten Mal, ob die Methode einen anspricht.
Und wenn nicht? Dann ist auch das kein Problem. Die Cataplana ist kein Muss, sondern eher ein Angebot. Sie passt zu Menschen, die gern kochen – nicht zwingend oft, aber mit Hingabe. Und sie belohnt jene, die dem Essen gern ein bisschen Zeit schenken.
Gibt es Unterschiede zwischen portugiesischen Cataplanas und anderen Varianten?
Die Ursprünge der Cataplana liegen im Süden Portugals, besonders in der Algarve. Dort ist sie nicht nur ein Kochgeschirr, sondern ein Stück Alltagskultur. Viele Modelle, die heute verkauft werden, stammen noch immer aus dieser Region – oft in Handarbeit gefertigt, manchmal mit jahrzehntelanger Tradition im Rücken.
Aber wie das so ist: Die Idee der dampfdichten Schale hat längst auch anderswo Freunde gefunden. Es gibt mittlerweile Hersteller aus Spanien, Frankreich oder sogar aus dem deutschsprachigen Raum, die eigene Varianten anbieten – mal inspiriert, mal ganz frei interpretiert. Das ist nicht schlechter, nur anders.
Wer sich für ein original portugiesisches Modell entscheidet, bekommt ein Stück Geschichte mitgeliefert. Das kann emotional etwas bedeuten – muss es aber nicht. Auch moderne Interpretationen haben ihren Reiz, gerade wenn es um Pflege, Funktion und Herdkompatibilität geht. Am Ende zählt nicht das Herkunftsland, sondern das Gefühl beim Kochen.